Adresse
Wegweiser im Rheinisch-Bergischen Kreis und im Oberbergischen Kreis
Bensberger Str. 133
51469 Bergisch Gladbach
Kontakt
+49 (0)2202 708 10 20
wegweiser@awo-rhein-oberberg.de
Wegweiser ist ein umfassendes Präventionsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen gegen Islamismus bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Islamistische Ideen können auf junge Menschen sehr anziehend wirken. Das Versprechen einer idealen Welt und die Einfachheit einiger islamistischer Weltbilder scheinen für Jugendliche in schwierigen persönlichen Lebensumständen besonders attraktiv zu sein. Sie nutzen diese Ideen oft als eine Form von Protest gegen die (Mehrheits-)Gesellschaft oder gegen die eigene Familie.
Problematisch wird dies dann, wenn islamistische Gruppierungen Gewalt gutheißen: Sie predigen die Überlegenheit des eigenen Glaubens und die Unterlegenheit aller Andersdenkenden. Gewalt kann für sie ein Mittel sein, um ihre Weltbilder in der Gesellschaft durchzusetzen.
Was macht Wegweiser aus?
Wegweiser setzt sehr früh an und soll mögliche Radikalisierungsprozesse bei Jugendlichen und jungen Heranwachsenden bereits in ihren Anfängen verhindern. Ein Einstieg in die islamistische Szene soll vermieden werden. Gleichzeitig wollen wir denjenigen helfen, die erste Schritte hinein in die Szene unternommen haben. Ziel ist immer, gemeinsam eine Lösung zu finden.
Welche Ziele verfolgt Wegweiser?
Prävention // Beratung // Begleitung // Sensibilisierung
Wegweiser respektiert religiöse Überzeugungen, aber nicht den Missbrauch der Religion für Extremismus und Gewalt.
Ziel der Wegweiser-Berater*innen ist es, die Radikalisierung von Jugendlichen zu verhindern. Wir glauben, dass Krisen in bestimmten Lebenslagen Menschen für extremistische Weltbilder empfänglich machen.
Die Jugend ist eine solche kritische Phase, in der Menschen nach Orientierung und Sicherheit suchen.
Extremist*innen bieten in dieser Zeit oft einfache Lösungen für komplexe Probleme. Jugendliche sind somit besonders gefährdet, extremistische Weltbilder zu übernehmen, um ihre persönliche Lebenssituation zu bewältigen. Da Probleme nicht aus der Lebenswirklichkeit junger Menschen ausgeschlossen werden können, ist es wichtig, ihnen Kompetenzen mit auf dem Weg zu geben, um mit problematischen Situationen umgehen zu können – ohne auf extremistische Ideologien zurückzugreifen.
Im Falle einer Gefährdung versuchen die Berater*innen möglichst frühzeitig Kontakt zu dem Betroffenen aufzunehmen und Hilfe für einen Lösungsprozess anzubieten. Ergänzend zur Beratung und Begleitung gefährdeter junger Menschen bezieht Wegweiser das soziale Umfeld in die Arbeit ein. Über Personen aus dem direkten Umfeld kann ein leichterer Zugang zu den Betroffen hergestellt werden.
Die Wegweiser-Beratungsstellen sind mit lokalen Netzwerkpartner*innen z.B. aus Schulen, Sozialverbänden, kommunalen Ämtern, Vereinen und Moscheegemeinden vernetzt. Indem vorhandene Strukturen genutzt werden, kann eine effiziente und schnelle Hilfe gewährleistet werden.
Wichtig für die Präventionsarbeit ist die Sensibilisierung von Multiplikator*innen, um Verunsicherungen entgegenzuwirken und somit Überreaktionen zu vermeiden: Gefährdete junge Menschen sollen nicht zu Gefährder*innen erklärt und damit stigmatisiert werden.
Wer kann sich an Wegweiser wenden?
Alle Interessierten und Betroffenen, die Fragen zu den Themen Islam, Islamismus und Radikalisierung haben oder konkrete Unterstützung benötigen, wie beispielsweise: